Kirchengeschichte und Pater Arnold Schmid

Unsere Kirche „St. Mariä Heimsuchung“ wurde das erste mal 1438 im Register erwähnt. Die Schlosskapelle war schon damals eine Filiale der Pfarrei See.

1114 übernahmen die Regensburger Burggrafen Herrnried. Ab dem 12. Jahrhundert war Herrnried Sitz eines Bamberger Ministerialen Geschlechts. Im Register wird häufig der Name Heinricus de Ruite genannt. Die Hofmark war von 1469 – 1607 Eigentum des Hochstifts Regensburg.

Danach kam sie zur protestantischen Herzogtum Pfalz-Neuburg. Die katholische Kaplanei wurde aufgelöst. Erst ab 1618, als der Pfalzgraf Philipp Ludwig zur kath. Kirche übertrat, kam die Herrnrieder Kirche zur Pfarrei Parsberg-See.

Der Bau der jetzigen Kirche wurde 1854 nach dem Abbruch der alten Schlosskirche errichtet. 1855 weihte Bischof Valentin von Riedel sie ein.

Besonderheiten: Der Parsberger Künstler Sigmund Spitzner malte 1961 an der Langhausdecke das Gemälde der Heiligen Familie in ländlicher Umgebung. Die Sakristei ist im Norden an den Chor angebaut. Die hölzerne Orgelempore ist auf zwei Holzsäulen gestützt.

1960 wurde die Kirche radikal renoviert und die neugotische Ausstattung entfernt.

1961 wurde aus der Altmühlmünster Kirche ein Seitenaltar aus dem Jahr 1680 als Hochaltar aufgestellt.

Der Kreuzweg, der Regensburger Künstlerin Augusta Faist, der 1883 geweiht wurde, verblieb in der Kirche. Ebenso die Kreuzigungsgruppe aus dem 18. Jahrhundert die an der nördlichen Langhauswand zu sehen ist.

In der Mitte steht im Rundbogen die Figur de Mater Delorosa aus dem 19. Jahrhundert. Diese stammte ebenso aus Altmühlmünster, gehört aber nicht zum original Altar.

Dieser Altar wurde 1986 im Rahmen der erneuten Kirchenrenovierung für 80.000 DM nach Höhenberg verkauft, wo er jetzt als Seitenaltar seine Bestimmung gefunden hat.

Um 1972 wurden die alten Gebetsstühle ausgeräumt.
Der Schreiner, Herr Bärtl sen. aus Willenhofen, zimmerte neue Kirchenbänke.

1986 kam der Beschluss, dass nach einer gründlichen Renovierung sowie Außensanierung die ehemalige neugotische Ausstattung in der Filialkirche wieder aufgestellt wird.

1986-1988 Wurde die große Kirchenrenovierung mit einer Bausumme von 450.000 DM veranschlagt. Die ehemaligen Altäre und die Kanzel wurden renoviert und bekamen wieder den Platz, den sie vor ihrer Entfernung 1960 hatten (sie waren in der Zwischenzeit im alten Feuerwehrhäusl gelagert worden).

Die Kreuzwegrahmen und Bilder waren beim Pfarrer in Willenhofen eingelagert. Sie wurden ebenso renoviert und fanden wieder ihren Platz an der Kirchenwand. Ebenso die restlichen Bilder, die beim ehemaligen Bürgermeister Josef Bauer eingelagert waren.

Liturgische Geräte: Barocker Kelch (um 1730) mit Silberornamenten überfangen, silber vergoldet, Beschauzeichen Augsburg, Meistermarke des Johann Christoph Drentwett.

Auch die Orgel im alten Orgelgehäuse wurde renoviert. Sie ist ein Werk des Deggendorfer Orgelbauers Ludwig Edenhofer von 1920.

Drei Grabsteine befinden sich in unserer Kirche, die bei der Renovierung 1968 ausgebaut und versetzt wurden. Aus dem 15. Jahrhundert stammt der interessantere Stein, der wahrscheinlich Conrad von Liechsteth gehörte. Das Wappen das in dem Rahmenfeld erscheint, sieht man auch im Kreuzgang der Regensburger Dominikanerkirche an einem Gewölbeschlussstein. Dort wird allerdings der Name Tyeffstetter genannt.

An den Wänden der Kirche ist eine Anzahl von Grabsteinen angebracht, so z. B. von Anna Katharina Appolonia von Maffey, Töchterchen des Wolfgang von Maffey (verstorben am 10. April 1695, im Alter von nur 5 Wochen).
Weiterhin Ludwig, Freiherr von Rummel (verstorben am 14. Juni 1746) und dessen Frau Maria Sabina, geb. von Vischpach (verstorben am 10. April 1748). Ferner von Freiherrn Johann Franz Ferdinand von Rummel (verstorben am 11. September 1775) und seiner Frau Maria Theresia geb. von Weichs (verstorben 1753). Des weiteren von Philip Wilhelm Jakob von Rummel (verstorben am 3. Mai 1791) und seiner Frau Maria Ignatia, geb. Gräfin von Buttler (verstorben am 8. April 1773).

Ehemaliger Friedhof, der wie rechts zu sehen ist, in Grünfläche umgewandelt wurde. Als Gedenkstätte steht dort ein Marienbrunnen mit einer Inschrift von Richard Triebe:

Seit 2011 hängt in der Kirche wieder eine Rosenkranz-Madonna. Auf Initiative des ehemaligen Stadtrats Hans Burger wurde eine Kopie der Mariendarstellung in der Pfarrkirche von See angefertigt. Bis Anfang des 17. Jahrhunderts hatte das Original das Gotteshaus in Herrnried verschönert. Die Mariendarstellung ist 1706 bei der Einführung der Rosenkranzbruderschaft in See dorthin gebracht worden.
Bis heute ist unklar, ob es sich damals um eine Leihgabe oder eine Schenkung gehandelt hat. Bei der Abendmesse hatte Pfarrer Hans Schächtl der neuen Madonna in „Maria Heimsuchung“ den Segen erteilt. „Die Rosenkranzmadonna passt gut in die Kirche“, zeigte sich Schächtl angetan von der Neuerung. Überhaupt sei ihm die schöne kleine Kirche in Herrnried ans Herz gewachsen, sagte der Geistliche. Im romantischen, fast schon etwas ins kitschige spielenden Nazarener-Stil präsentiert sich das Herrnrieder Gotteshaus erst wieder seit Ende der 80er Jahre „Im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils war Anfang der 60er-Jahre die vorhandene Einrichtung entfernt und mit einer schlichteren Ausstattung ersetzt worden“, sagt der Pfarrer.

Hans Burger, Mesnerin Therese Graf, Pfarrer Hans Schächtl und Kirchenpfleger Georg Wittmann freuten sich über die Verschönerung des Herrnrieder Gotteshauses.


Pater Arnold Schmid

Einer der erwähnenswerten Persönlichkeiten aus unserem Dorf ist Pater Arnold Schmid.

Er ist am 29. Januar 1936 in Herrnried geboren und aufgewachsen.

Am 19. August 1956 ist er in Dietfurt in den Franziskaner Orden eingetreten.

Seine Priesterweihe war am 12.08.1962 in München.

Pater Arnold erteilt den Dorfbewohnern seinen Primizsegen vor seinem Elternhaus.

Er war ab 31.07.1964 Präfekt im Antonianum Bamberg und Volksmissionar ab 01.04.1966.

Ab 01.09.1968 wurde er Diözesanbeauftragter für die Gebietsmission der Erzdiözese in Bamberg.

Leider erkrankte er schwer und verstarb am 18. September 1970 im Alter von nur 34 Jahren im Haus seines Bruders Schmid Johann.

Primiz am 19. August 1962

An diesem Tag war das ganze Dorf festlich geschmückt.

Es kamen viele kirchliche Ordensträger, Gemeindevertreter, Verwandte, Freunde, Bekannte, Ordensbrüder, sowie das gesamte Dorf, um mit Pater Arnold seinen Festtag zu feiern.


Pater Arnold beim kirchlichen Festzug.


Pater Arnold am Grab seines Vaters.


Pater Arnold mit Pfarrer Blaimer vor seinem Elternhaus.